Ab Januar 2025 ergänzt Anett unser Team in Kambodscha. Die Medizinstudentin arbeitet für zwei Monate in unserem Kinderspital in Siem Reap. Hier stellt sie sich gleich selber vor.
Anett Susanne Romancuk, 24, Zürich
Schon in meiner frühen Kindheit wusste ich, dass ich Medizin studieren möchte. Für mich war diese Entscheidung nie eine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, da ich schon immer das Bedürfnis verspürte, Menschen zu helfen. Besonders faszinieren mich die Vielseitigkeit der unterschiedlichen Fachgebiete und der stetige Fortschritt im medizinischen Bereich. Mein Ziel ist es, später in einem Fachgebiet zu arbeiten, in dem ich regelmässig direkten Patienten-Kontakt habe. Eine weitere Motivation für diese Entscheidung war die Tatsache, dass sowohl meine Mutter als auch meine Schwester Ärztinnen sind, wodurch ich bereits früh mit dem Beruf und den damit verbundenen Herausforderungen vertraut wurde.
Besonders motiviert hat mich der Wunsch, in Siem Reap zu arbeiten, um einen intensiven Einblick in das Gesundheitswesen eines Entwicklungslandes zu erhalten. Ich wollte verstehen, inwiefern sich das Gesundheitssystem dort vom Schweizer Modell unterscheidet. In der Schweiz sind wir in der privilegierten Lage, auf nahezu unbegrenzte Ressourcen zugreifen zu können. In Siem Reap möchte ich lernen, wie eine umfassende und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung auch mit begrenzten Mitteln möglich ist. Ich sehe diese Erfahrung als einmalige Gelegenheit, mein Wissen zu erweitern und neue Perspektiven zu gewinnen. Besonders interessieren mich die Unterschiede in den chirurgischen Methoden sowie die spezifischen Krankheitsbilder, die in Kambodscha häufig auftreten. Etwas mit eigenen Augen zu erleben, ist weit lehrreicher und eindrucksvoller, als es nur theoretisch in Vorlesungen und Bildern zu sehen.
Ich freue mich sehr auf die zwei Monate, die ich in der Kinderchirurgie und Geburtshilfe im Kinderspital verbringen darf. Mein Ziel ist es, in dieser Zeit möglichst viel zu lernen, insbesondere praktische Fertigkeiten zu erlangen und mich in meiner Kompetenz als zukünftige Ärztin weiterzuentwickeln. Nach dieser Erfahrung hoffe ich, mit mehr Wissen und einem grösseren Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten in den Berufsalltag zu starten. Der Kontakt mit Kindern sowie der Einblick in die Kinderchirurgie stellen für mich eine besonders wertvolle Erfahrung dar. In den zwei Monaten zuvor habe ich bereits im Kinderspital Zürich auf der Kinderchirurgie gearbeitet. Was mich dort am meisten beeindruckt hat, war die Art und Weise, wie Kinder mit schweren gesundheitlichen Problemen umgehen. Kinder haben eine völlig andere Einstellung und Herangehensweise an ihre Krankheit als Erwachsene, was für einen behandelnden Arzt äusserst wichtig zu berücksichtigen ist. Zwar habe ich ein wenig Bedenken wegen der Sprachbarriere, aber ich freue mich dennoch auf eine enge und lehrreiche Zusammenarbeit mit dem Team.
Liebe Grüsse
Anett
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