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Mehr als Medizin

  • stiftungkanthaboph
  • 30. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

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Die ersten Tage im Kantha Bopha-Spital waren voller neuer Eindrücke: eine andere Sprache, ein neuer Arbeitsrhythmus und ein Spitalalltag, der sich deutlich von dem unterschied, was ich aus der Schweiz kannte. Schon bald durfte ich selbst aktiv werden – und eine Erfahrung aus dieser Anfangszeit hat sich mir besonders eingeprägt.


In der Geburtshilfe begleitete ich zum ersten Mal eine Geburt.  Anfangs war ich nervös und unsicher, doch die Ärztin an meiner Seite nahm sich Zeit, erklärte mir geduldig jeden Schritt und zeigte mir, wo ich meine Hände platzieren soll. Als das Kind schliesslich geboren war und ich es der Mutter übergeben durfte, war das ein Augenblick, den ich sicher nie vergessen werde.

 

In den folgenden zwei Monaten konnte ich viele praktische Erfahrungen sammeln: Ich durfte zum ersten Mal ein Kind intubieren, bei Operationen assistieren und unzählige Geburten begleiten. Immer wieder hiess es zuerst zuschauen, dann mit Anleitung selbst ausprobieren. Diese Art des Lernens gab mir die Möglichkeit, viel Neues zu üben und gleichzeitig Sicherheit zu gewinnen.





Besonders prägend war für mich aber die Atmosphäre im Spital. Jeder begegnete jedem mit einem Lächeln. Alle Mitarbeitenden arbeiteten mit so viel Herzblut, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe. Für sie ist das Spital nicht einfach ein Arbeitsplatz, sondern ein Teil ihres Lebens und ihrer Identität.

 

Sehr eindrücklich waren auch die Kinder. Ich erinnere mich an eine Situation vor dem Operationssaal: Mehrere PatientInnen lagen nebeneinander auf einer Liege und warteten still und gefasst auf ihren Eingriff. Diese Ruhe und Stärke, gerade bei so jungen Patientinnen und Patienten, hat mich zutiefst beeindruckt.

 

Dass all dies überhaupt möglich ist, verdankt das Kantha Bopha-Spital der Vision von Beat Richner und den Menschen, die sie bis heute weitertragen. Es ist ein einzigartiger Ort, an dem jedes Kind unabhängig von Herkunft oder finanzieller Situation kostenlos behandelt wird.

 

Kantha Bopha wird für mich immer mehr sein als nur eine Station meines Studiums. Es ist ein Ort, an dem ich nicht nur medizinisch, sondern auch menschlich gewachsen bin – eine Erfahrung, die mich auf meinem weiteren Weg begleiten wird.


Zum Schluss möchte ich mich bei all den Menschen im Spital bedanken, die mich so freundlich aufgenommen, ihr Wissen mit mir geteilt und mich in ihren Alltag mit hineingenommen haben. Ihr alle seid es, die dieses Spital so einzigartig macht.


Mit besten Grüssen

Elodie

 

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